In Berlin-Kreuzberg ist die Imbisskultur nun aber wahrlich hauptstädtisch. Die neoproletarische Wurst mit Curry war und ist immer angesagt, obwohl mir erst letzthin die Institution Curry 36 am Mehringdamm zum allerersten Male ins Auge stach. Vor allem stach es so rein, weil ein Dino–Honk–Tank–Monster–Truck (ja, war ein Hummer, und ich traute meinen Augen kaum, weil ich bis dato irrtümlich annahm, diese Undinger hielten sich überflüssigerweise nur noch in den kantonalen Steuerbiotopen der eidgenössischen Geldwäscherei verborgen am Leben und eben nicht (mehr) in der Kapitale der Abwrackprämie) sich anstrengte zeitsparend aber raumgreifend so was von genau vor dem Imbiss zu parkieren, dass ich erst aufgrund jenes staubildenden Vorganges der locker über 20 Wurstgläubige zählenden Warteschlange vor dem anscheinend total angesagten Currytempel gewahr wurde.
Mir war zwar durchaus olle Konopke bekannt, aber dass die gewürzte Wurst auch in Kreuzberg so gut sein soll, hm – das ist mir doch tatsächlich in den letzten 30 Jahren völlig entgangen und läuft mutmasslich auf einen freiwilligen Selbstversuch hinaus.
Wurstegal, die meist sehr bezahlbaren und zudem leckeren Imbisse sind in der Tat lukullisch beeindruckend für die ambulante Nahrungsaufnahme in Kreuzberg: bewährte Falafel im Nachtigall-Imbiss in der Ohlauer Strasse, marinierter Yaprak-Döner bei Imren in der Boppstrasse oder Tek Bir (Tipp: Dürüm oder noch besser gleich die Super-Version bestellen!) in der Skalitzer, einfache aber korianderfrisch zubereitete vietnamesische Küche bei Hoai Nam am Görlitzer Bahnhof, die klassische Linsensuppe bei Hasir in der Adalbertstrasse, erschwingliches Sushi im legendären Musashi am Kottbusser Damm, eine kleine aber feine Pizzaecke im Pizza a Pezzi in der Oranienstrasse oder die einfache Fahrt im Spätzle–Express in der Wiener Strasse.
Mein Futterneid & Appetit ist euch gewiss!
Nicht ganz so appetitlich kam mir auf meinen Irrwegen dieser gut gemeinte Hinweis in der Wiener Strasse vor:
Voll die metropolitanische Internautennahrung, wa…