Heimatfront

Dass ein zerstörter Panzer vor der Russischen Botschaft Unter den Linden ein beeindruckend drastisches Bild abgibt ist offensichtlich. Dass es Menschen mit seltsamen Ansichten gibt ist geschenkt; dass es sich bei der Kundgebung von Alice & Sarah am Brandenburger Tor in Berlin um eine trübe Mischung handelte, kann ich so nicht bestätigen – im Gegenteil wurde beispielsweise der stramm neurechte Stinkstiefel Elsässer noch vor Beginn erkannt, von einer Gruppe der Linken unter den Augen der Ordnungshüter isoliert und gelangte so gar nicht erst auf das eigentliche Gelände. Bibeltreue Fundamentalisten hingegen waren erkennbar. Dass Frau Wagenknecht Populismus ganz gut kann ebenfalls geschenkt. Dass Schwarzer und ihr mangelnde Abgrenzung vorgeworfen wird ist reine Diffamierung und absichtliche Propaganda. Dass weder naiv noch blauäugig Frieden trotzdem unbedingt gesucht werden muss ist bitter nötig, seitdem er verloren wurde.

Happy Hanukkah!

Es werde Licht – ab heute frisch: endlich wieder gratis Lichtminuten, weil Ekliptik schief.

Für die musikalische Untermalung der Lichterfeste aller rauhen Nächte hier noch ein dringender Anspieltipp aus dem hohen Nordosten, wo Radio Lehmann unermüdlich tönende Perlen vor die Säue wirft. Bei Herzschmerz oder nicht, Radio Lehmann hören ist Pflicht. Bildungsauftrag nur Hilfsausdruck. He simply got the bits which really bite.

Delikat Essen CXVI

Testfieber im grossen Kanton – in Hinterhöfen, Garagen, brachliegenden Immobilien – überall unzählige Testcentren. Die vom Staat bezahlten Gratistests sind offensichtlich das lukrative Geschäftsmodell und vervielfältigen sie sich geradezu virusartig in den Städten.

Darauf einen Prosit!

Komplizenschaft

Das Zentrum für politische Schönheit verblüffte im grossen Kanton jüngst mit einem geschickt eingefädeltem Millionengeschäft und sucht nun vorsorglich weitere Teilhaber und Komplizen, welche am grossen Erfolg gerne partizipieren möchten. MAZ ab!

Die Anderen

Freie Wähler 1.334.093 2,9 +1,6 1.127.171 2,4 +1,4
Tierschutzpartei 163.047 0,4 +0,3 674.789 1,5 +0,6
dieBasis 734.621 1,6 1,6 628.432 1,4 1,4
Die PARTEI 542.804 1,2 +0,6 461.487 1,0 0,0
Team Todenhöfer 5.699 0,0 0,0 214.281 0,5 0,5
Piraten 60.843 0,1 –0,1 169.889 0,4 0,0
Volt 78.211 0,2 0,2 165.153 0,4 0,4
ÖDP 152.886 0,3 0,0 112.351 0,2 –0,1
NPD 1.089 0,0 –0,1 64.608 0,1 –0,2
SSW 34.979 0,1 0,1 55.33 0,1 0,1
Gesundheitsforschung 2.845 0,0 0,0 49.331 0,1 +0,1
Die Humanisten 12.727 0,0 0,0 47.838 0,1 +0,1
Bündnis C 6.218 0,0 0,0 40.126 0,1 0,1
BP 36.798 0,1 –0,1 32.901 0,1 –0,1
V-Partei³ 10.679 0,0 0,0 31.966 0,1 –0,1
Unabhängige 13.415 0,0 0,0 22.77 0,0 0,0
Die Grauen 2.354 0,0 0,0 19.382 0,0 0,0
MLPD 22.745 0,0 0,0 17.994 0,0 0,0
du. 1.887 0,0 0,0 17.861 0,0 0,0
DKP 5.439 0,0 0,0 15.158 0,0 0,0
Tierschutzallianz 7.369 0,0 0,0 13.686 0,0 0,0
LIEBE 874 0,0 0,0 12.946 0,0 0,0
LKR 10.826 0,0 0,0 11.184 0,0 0,0
LfK 9.195 0,0 0,0
DiB 2.618 0,0 0,0 7.291 0,0 –0,1
III. Weg 513 0,0 0,0 7.83 0,0 0,0
Gartenpartei 2.095 0,0 0,0 7.611 0,0 0,0
BÜRGERBEWEGUNG 1.556 0,0 0,0 7.485 0,0 0,0
Menschliche Welt 657 0,0 0,0 3.794 0,0 0,0
BÜNDNIS21 351 0,0 0,0 3.537 0,0 0,0
PdF 3.234 0,0 0,0
SGP 1.535 0,0 0,0
BüSo 824 0,0 0,0 737 0,0 0,0
KlimalisteBW 3.957 0,0 0,0
Familie 1.815 0,0 0,0
Volksabstimmung 1.085 0,0 0,0
Graue Panther 960 0,0 0,0
THP 549 0,0 0,0
sonstige 258 0,0 0,0
B* 222 0,0 0,0
Übrige 110.799 0,2 0,0 –0,4

Service compris

L´hôtel

Im Hotel de la Poste in Fleurier/NE war der Service immer zielgerichtet und das Wohl des Gastes stand unbedingt im Mittelpunkt. Der vorsichtig geäusserte Wunsch nach einer Flasche Absinthe gipfelte in einem Schmuggel vom Elektroladen vis-à-vis und das kostbare Gut wurde mit einem Obolus versehen dramaturgisch geschickt weitergereicht. Der Aufschlag auf den Preis war das Vorgauckeln der jahrelangen Prohibition wegen Abenteuerromantik allemal wert. Die weichen Betten waren adrett gedeckt und das Frühstück immer gleich. Befand man sich in der Aussengastronomie, konnte der Apéritiv bequem per Klingel geordert werden – service complet – falls sich der Tisch an einer der noch funktionstüchtigen Tasten befand.

Den sprachlosen Hasardeuren war dies umso genehmer je mehr Apéro. Zumal die Rechnung eh aufs Zimmer ging, welches praktischerweise auch den Digestif bevorratete. Dass sich die Etage mangels Sterne in Nasszelle nebst Toilette verschlankte störte kaum, da die wankenden Wege zunehmend federten.

One small step for man, one giant leap for fanboys.

L´eye-liner

Madame erinnerte mit ihrem stolzen Silberhaar nebst Kajal – beides mit dem stets schwarzen Oberteil harmonisch korrespondierend – immer ein wenig an die späte Simone Signoret und besass die sicher nötige Ausstrahlung am Tresen. Frühstück wurde meist zum Spätstück, dann wenn die Lobby sich bereits zum ersten Schluck füllte, fast als hätte sich der halbe Ort verabredet, um die Absinthe-Tester beim Hangovern zu begutachten. Vermutlich hatten die orangenen Rentnerjacken eine gewisse Signalwirkung bei den Einheimischen im beschaulichen Städtchen gleich unterhalb des liegen gebliebenen Chapeau de Napoléon.

Leider aber hatten die Nachfahren von Madame eher wenig Interesse an Heimatpflege und das Gasthaus zur Post ist nur mehr Geschichte. Eine spannende Geschichte wäre bestimmt auch, warum sich zumindest ein Teil der Erben vom Val-des-Travers gerade nach Mexiko aufmachte, anstatt das traditionelle Parfait weiter zu perfektionieren.

La mort et cetera

Dass Madame Yolande anscheinend noch vor ihrem André das Quertal verliess überrascht schon etwas, war sie es doch, die den Chef de Cuisine sorgevoll als kränkelnd beschrieb und dabei selbst den weitaus rustikaleren Eindruck machte. Beiden noch ein Merci beaucoup! für die gepflegte Gastlichkeit im Herzen Fleuriers.

Zu allem Unglück fällt auch die diesjährige Ausgabe der Fête de l’Absinthe im Nachbarort wiederholt aus, dafür zelebriert jedoch die um ein Jahr verschobene Kunst an der frischen Luft mitsamt günstiger Gelegenheit von Degustation und Reminiszenz.

Möge der kleine und der grosse Absinthe immer mit uns sein!

Berlinskaja Brigada

Weihnachten hart, Harald Junke gegen Amateure und die Verwandten drohen mit Besuch. Dies nur drei der beliebtesten Motive der scheinheiligen Bildchen an der für das ständige Publikum z. Zt. leider geschlossenen Wallfahrtsgrotte im Herzen Kreuzbergs. Dem Lockout tapfer trotzend lockt der Raum der Offenbarung die Pilger jedoch weiterhin mottenhaft an, welche vor Ort berührt eine lange Weile im Sein innehalten, um die pure Energie des legendären Kraftortes intensiv zu inhalieren.

Urbi @ orbi

Für die daheimbleibenden Suchenden sei das grossauflösende Farbphoto der frohen Botschaften des spirituell siedenden Reaktors hier hinterlegt, damit der messianische Glanz selbst in der kleinsten Hütte auf Klick warm erstrahlen möge.

Und wer die Nase ganz eng an den Bildschirm presst, vermag durch den güldenen Tempelvorhang die Krippe der Wahrhaftigkeit deutlich zu erkennen…

Xорошая работа – cпасибо!

Après-Ski

Der Pistenspass serbelt bekanntlich schon etwas länger, Klimawandel nur Hilfsausdruck. Die nördlichen Flachländler wollen nun unisono den gesamten Alpenländischen Skizirkus dem aktuellen Virus opfern, was im Land der Schneekanonen nur sehr mässig ankommt. Gemeinsam mit dem neutralen Nachbarn im Osten teilt man die Alpen und die Meinung, dass da noch was gehen sollte für die geplagte Wintertouristik nachdem die Cashcow WEF bereits im Herbst notgeschlachtet wurde und überdies der Kadaver just aufgrund der besonderen Lage auch noch exportiert muss.