Negerküsse Mohrenköpfe

Endlich an ein ultimatives Ziel der Schäume angelangt: die sagenumwobene Mohrenkopf-Fabrik Dubler im Kanton Aargau. Seit dem allerersten Biss in eine Dublersche Köstlichkeit ist die Ehrfurcht des Hobbyschweizers ungebrochen gross und fast ungläubig stand er nun leibhaftig vor dem süssen Mekka. Wirklich erstaunlich war die beachtliche Zahl von Kunden die den Preis- und Frischevorteil des Rampenverkaufes (quasi Fabrikverkauf) nutzen, um die benötigte Dosis Dublers beim Chef persönlich am Fabrikschalter zu erwerben. Interessant zu beobachten, wer was und wieviel in seinen Kofferraum verfrachtet.

Schatzkisten à Stücker 50

Direkt neben der Produktionhalle liegt die fast ebenso grosse Garage nebst Reifenlager für das Dublersche Hobby der Rennfahrerei mit aufgebohrten Chevys. Der Dublerschriftzug ziert ganz passend die Rennkarossen des rasenden Mohrenkopfmeisters.

Überraschend ergab sich die spontane Möglichkeit die Produktionsstätte der Dublerschen Köstlichkeit leibhaftig zu betreten und der Verwandlung von Eiweisschaum zu korrekten Mohrenköpfen staunend beizuwohnen.

Eine süssliche Vanillenote schwebt in der heiligen Produktionshalle, die Eiweisschaumschläger verdichten rührend die Masse, welche von einem der Arbeiter mit der Hand in den Fülltrichter gegeben wird woraus der Schaum in Achtereihen auf die Waffelbasis gedrückt wird.

Professioneller Eischneeträger

Anschliessend beginnt eine Metamorphose über 30 Meter — die noch weissen Rohköpfe werden mit Zartbitterscholode abgeduscht, gefönt und gekühlt.

Waschen. Legen. Föhnen. Aber Zartbitter!

Mit maschineller Unterstützung werden die Leckereien in Handarbeit sortiert und verpackt.

rhythmisierende Vergoldung der 1. Wahl
rhythmisierende Vergoldung der 1. Wahl

 

Ausschuss, fehlerhafte Mohrenkoepfe

Die Mitarbeiter sind allesamt sehr gastfreundlich und der momentan in der Verpackung eingesetzte Neffe aus Neuseeland gab ausgiebig Auskunft, was zu einem kleinen Stau auf der Mohrenkopfförderstrasse führte.

Überhaupt herrscht dort eine völlig entspannte Atmosphäre – Dubler ist bekannt für sein Managment by love, er nutzt Ökostrom auch für seine Fabrik und das sich dem Produktionsareal direkt anschliessende Wohnhaus ist ein so genanntes “Erdhaus” und sieht fast ein wenig wie ein Mohrenkopf ohne Schoggi-Überzug aus.

unscharfe bunte Beuteschäume

PS: Die produktionsrelevanten Fotos sind mit kleinen Dokumentarfilmchen unterlegt, Klick auf Bild, Ladezeit abwarten, Film ab.

4 Gedanken zu „Negerküsse Mohrenköpfe

  1. großartiger und leckerer Beitrag!
    Die in Goldpaiereinschlagmaschine ist sicher eine Meisterleistung des Maschinenbaus, wenn auch offensichtlich verbesserungswürdig!
    Kann man die Wieauchimmerküsse abbonieren? Das wär mal was!

    P.S. ich möchte in die Raucherecke! (vorbildliche Einrichtung!)

    1. Ah, ein Connaisseur!

      Ja, bei der Maschine habe ich tatsächlich aufs Typenschild geschaut. Das Ding wurde in Lausanne hergestellt und ist sicherlich ein Unikat. Pflegen tut den gesamten Maschinenpark aber der Chef selber, ist ja quasi Bastler sowieso.

      Goldnuggets bring ich uff jeden mit das nächste Mal – versprochen! (falls ich mich nicht wieder voll bescheuert anstelle und die Dinger im Zug vergesse wie das vorletzte Mal gleich zwei Packen auf einmal! Ich sah sie noch vom Bahnsteig aus doof ins Abteil glotzend wegfahren vom Ostbahnhof, dann Fundbüro, das ganze Programm, schätze das Reinigungsteam hat sich mächtig gefreut über den nächtlichen Fund…)

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