Impfkirche

«Wir wussten, dass wir irgendwann Impfstoffe bekommen aber in unseren Praxis-Räumlichkeiten nicht genügend Platz für die Impfaktion wäre. Nach unserer Anfrage bei der Kirchgemeinde und einer Besichtigung der Räume mit dem hilfsbereiten Sigristen fiel schnell der Entscheid, dass sich die vis-à-vis gelegene Kirche optimal für diesen Zweck eignen würde» erklärt Dr. med. Jürg Leuthard von der Medix Notfallpraxis.

Die Citykirche Offener St. Jakob hat eine lange Tradition der teilweise unkonventionellen Kirchen-Nutzung. «Für uns am Standort war natürlich klar, dass wir hier natürlich die Hand reichen und die Räumlichkeiten für diesen Zweck zur Verfügung stellen werden» erläutert Chef-Sigrist Andreas Peter. Die Tradition vom ehedem knapp ausserhalb der Stadt gelegenen Seuchenhauses zu St. Jakob würde so zudem schlüssig fortgeführt. Die gut 300 Impftermine am ersten Tag waren rasch ausgebucht und die Premiere an der ungewöhnlichen Impfstätte ging fast reibungslos über die Bühne, wäre nicht kurz vor Schichtende überflüssigerweise Trulla-Alarm ausgelöst worden.

Es bleibt dennoch der faszinierte Eindruck einer speziellen Aura der Dankbarkeit von den Corona-müden Impflingen haften, welche deutlich wahrnehmbar im Kirchenraum waberte. Vielleicht Heiliger Geist, zumindest auch Vorgeschmack auf Weihrauch 3.0.

(Interviews & Text: Andrea Bauhof)

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