Eisberg voraus

Nach dem antiken Mathematiker Euklid von Alexandria ist die just gestartete und bislang prima laufende ESA-Mission Euclid benannt, die in den kommenden sechs Jahren am Lagrangepunkt 2 gleich neben James Webb die mysteriöse dunkle Materie und Energie lokalisieren und beforschen soll. Euklids «Elemente» soll laut ETH übrigens das meist gedruckte Werk nach der Bibel sein. Doch ähnlich wie man von Euklids Leben sonst so gut wie nichts weiss, bleibt auch das Universum selbst weiterhin ein gigantisches Rätsel.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass im Weltall die gesamte sicht- und detektierbare Materie gerade mal 5% ausmacht, der weit überwiegende Rest jedoch soll aus dunkler Materie bestehen bzw. dunkle Energie beinhalten. Dies ist abgeleitet davon, dass sich Licht über lange Strecken einerseits anders krümmt als erwartet sowie Sterne nicht durch Zentrifugalkraft aus den galaktischen Systemen quasi herausgeschleudert werden, obwohl sie in den Enden der Spiralarme physikalisch viel zu schnell unterwegs sind. Zum anderen ist die beschleunigte Expansion des Universums noch immer nicht verstanden und die Schuld daran wird hier der dunklen Energie gegeben. Während andernorts Wissenschaftler unter Schrebergärten auf der Lauer nach dem Licht im Dunkel liegen, wird der ESA-Satellit während seiner prognostizierten Laufzeit rund ein Drittel des Himmels kartieren.

Bis dahin ein bereits acht Jahre alter Erklär-Film, der mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Egal wie viel Energie in den letzten Jahren bereits im LHC verfeuert wurde, ausser Higgs war nicht viel gewesen und die dunklen Teilchen blieben schön verborgen. Der Start von Euclid wiederum lag wegen dem finsteren Putin etwas im Schatten, doch Space X half nun aus und die Hoffnung bleibt, dass die Erleuchtung kommen möge, bevor uns allen der Saft aus geht.

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