Die heile Welt im Heidiland wird von den eigenbrötlerischen Bauern auf dem Land gepflegt. Allerdings sähe das Heidiland ohne milliardenschwere Subventionen nicht gar so alptraumhaft herzig aus; selbst das Wiesenmähen wird mancherorts staatlich entlöhnt, so dass sich Landwirtschaft obendrein als Hobby lohnt. Ähnlich der toskanischen Traumlandschaft erschliesst sich auch im voralpinen Lebensraum der unmittelbare Einfluss des Menschen erst bei einem genauen Blick, und zeigt sich alsdann als ziemlich grosser, aber ordentlicher Familiengarten.
Unter weitestgehendem Ausschluss von Konkurrenz in Form auswärtiger Frass- und Futterfeinde lässt sich die helvetische Bauernschaft ihre hochpreisigen Produkte kräftig subventionieren und kann zudem auf einen abgeschotteten Binnenmarkt zählen. Gerade unter jenen hoch bezuschussten Kulturpflegern gilt nun das Biotop Schweiz als ungemein gefährdet, wobei auf dem Land im Vergleich zu den Städten eher weniger unter Dichtestress gelitten werden dürfte.
Und so kommt es zu der paradoxen Situation, dass vor allem jene Kantone einem Isolationismus frönen, welche vom Kantonalen Finanzausgleich am meisten profitieren. Auf absurde Weise alimentieren die weltoffenen Kantone so die ländlich geprägten Nationalpopulisten in der Eidgenossenschaft — ein wahrlich besonders eindrücklicher dialektischer Umschlag helvetischer Art.